Es sind Geschichten wie diese, die uns sprachlos machen. Geschichten, die in unserer direkten Nachbarschaft passieren – in der Gemeinde Perl.
Branco, ein 15-jähriger Hundesenior, mit großem Tumor im Bereich des Afters, wurde von seinen Menschen einfach zurückgelassen. Beim Auszug ließ man ihn in der Wohnung zurück. Ohne Futter. Nur eine Schüssel Wasser – als stummer Beweis dafür, dass er einmal Teil einer Familie war.
Tage vergingen. Tage voller Einsamkeit, Hunger, Angst. Branco weinte. Er verstand die Welt nicht mehr. Doch seine leisen Hilferufe wurden gehört. Aufmerksame Nachbarn informierten schließlich die Polizei. Ein mitfühlender, tierlieber Beamter zögerte nicht lange – er betrat die Wohnung, befreite Branco und brachte ihn in Sicherheit. Zu uns.
Was bleibt, ist Fassungslosigkeit. Und Wut. Wie kann man einem Lebewesen, das 15 Jahre lang Liebe und Treue schenkte, so etwas antun? Wie wenig Herz, wie wenig Anstand muss ein Mensch besitzen, um sein Tier einfach zurückzulassen – wie Müll?
Branco hat überlebt. Er ist nun in unserer Obhut, wird liebevoll umsorgt und bekommt endlich das, was ihm zusteht: Zuwendung, Wärme, Geborgenheit. Doch viele Fragen bleiben. Was lernen Kinder von Eltern, die ihr Tier in Not eiskalt zurücklassen? Wo bleibt das Verantwortungsbewusstsein, die Empathie, das Menschsein?
Wir als Tierschutzverein verurteilen solche Taten aufs Schärfste. Wer in eine schwierige Lage gerät, kann und darf um Hilfe bitten. Es gibt immer einen Weg. Aber ein Tier einfach seinem Schicksal zu überlassen – das ist und bleibt herzlos und unverzeihlich.
Gut, dass es mutige Menschen gibt, die hinschauen. Gut, dass solche Taten Konsequenzen haben. Und gut, dass Branco trotz allem überlebt hat – und nun hoffentlich erfahren darf, dass es auch Menschen gibt, die ihn wirklich lieben.